Gerüchte über eine bevorstehende Kupferknappheit beflügeln derzeit die Rohstoffmärkte. In der letzten Woche ging der Preis dann durch den langjährigen Widerstand bei 10.000 USD. Ein Warnzeichen! Von Chile bis Kongo ist die Rede von nachlassenden Erzgraden, Lieferproblemen und geopolitischem Druck, der neue Minenprojekte verzögert. Insider sprechen von einem Marktdefizit, das sich 2026 erstmals deutlich in den Lagerbeständen zeigen könnte. Laut Analysten könnte der Preis bis 2030 auf über 15.000 USD je Tonne steigen, rund 50 % über dem aktuellen Niveau. Angetrieben wird die Nachfrage durch den massiven Ausbau von Stromnetzen, E‑Mobilität und KI‑Rechenzentren, welche enorme Mengen Kupfer benötigen. Allein der weltweite Ausbau erneuerbarer Energien soll bis 2040 einen Mehrbedarf von über 5 Millionen Tonnen bringen. Gleichzeitig bleiben neue Projekte Mangelware, die Genehmigung einer Mine dauert inzwischen bis zu 15 Jahre. Wo sollten Anleger hellhörig werden?
Kupfermarkt im Wandel: Nachfrage steigt dramatisch
2024 lag die weltweite Kupferproduktion bei etwa 22,6 Mio. Tonnen, während die Nachfrage seit Jahren stark steigt. Bis 2030 wird sie auf rund 30,3 Mio. Tonnen prognostiziert, es ergibt sich eine Deckungslücke von rund 8 Mio. Tonnen. Diese wachsende Kluft zwischen Angebot und Nachfrage führt zu einem zunehmenden Marktdefizit, was rund 30 % des Gesamtangebots entspricht. Haupttreiber dieser Entwicklung sind die Elektrifizierung des Verkehrs, erneuerbare Energien sowie der Ausbau globaler Stromnetze. Die natürlich vorkommenden Kupfererzgrade sinken kontinuierlich und neue Minenprojekte benötigen wegen stärkerer Umweltauflagen lange Entwicklungszeiten, was die Angebotsseite belastet und Versorgungsengpässe hervorruft. Zudem ist China als bedeutender Verbraucher und Produzent eine geopolitische Schlüsselgröße. Die Kupferpreise werden deshalb voraussichtlich auf einem höheren Niveau verharren oder weiter steigen, um Investitionen in neue Förderkapazitäten zu stimulieren. Recycling gewinnt an Bedeutung, kann den Bedarf aber nur teilweise decken. Anleger sollten sich auf eine langfristige Knappheit einstellen, da der Ausbau der grünen Technologien und Künstliche Intelligenz den Kupferbedarf weiter beschleunigt.
Freeport-McMoRan, BHP Group und Glencore – In der weltweiten Pole-Position
Die großen Produzenten wie Freeport‑McMoRan, BHP und Glencore könnten zu den unmittelbaren Gewinnern eines strukturellen Defizits zählen. Auch Explorationswerte mit Zugang zu hochwertigen Lagerstätten in politisch stabilen Regionen geraten ins Visier institutioneller Investoren. China baut seine Position strategisch über Firmen wie Zijin Mining aus, um sich langfristig den Nachschub zu sichern. Daraus entsteht ein geopolitisches Spannungsfeld zwischen westlichen und asiatischen Marktmächten. Trotz aller Euphorie rechnen Experten über die nächsten fünf Jahre mit einem sehr volatilen, aber grundsätzlich aufwärtsgerichteten Markt. Zwischenzeitliche Korrekturen durch Konjunkturdaten sind möglich, doch der strukturelle Trend bleibt bullish.
Freeport-McMoRan (NYSE: FCX; WKN: 896476; ISIN: US35671D8570) setzt aktuell auf mehrere Schlüsselprojekte. Im Fokus steht die neue Schmelzanlage in Indonesien. Sie wurde nach langer Bauzeit in 2025 in Betrieb genommen, was die Produktion erheblich steigert. Parallel verfolgt Freeport Auslaugungstechnologien in Nord- und Südamerika, um Kupfer aus bisher unzugänglichen Ressourcen zu gewinnen, mit einer Zielproduktion von 300 Mio. Pfund jährlich bis Ende 2025. Die bekannte Grasberg-Mine musste nach einem Unglück 2025 die Produktion stoppen, eine Rückkehr zum Normalbetrieb wird frühestens 2027 erwartet, was den Markt vorübergehend belastet. Freeport plant zudem den Ersatz des Kohlekraftwerks in Indonesien durch ein Gas-Dampf-Kraftwerk, um Emissionen zu senken. Trotz Herausforderungen wird für 2026 ein Kupferabsatz von über 4 Mrd. Pfund und ein Gewinnanstieg von etwa 30 % prognostiziert. Die EUR-Jahresperformance von minus 20 % ist fast gänzlich dem schwachen US-Dollar geschuldet. Am Heimatmarkt konnte die Aktie in den letzten 3 Jahren gut 42 % zulegen. Wegen bestehender Margenprobleme ist das KGV mit knapp 30 historisch hoch. Am 23. Oktober gibt das Management Einblick in die Q3-Zahlen.
Bei BHP (ASX: BHP; WKN: 850524; ISIN: AU000000BHP) konzentriert sich die Produktion 2025 auf die Expansion der riesigen Escondida-Mine in Chile, welche trotz Arbeitskämpfe und Infrastrukturproblemen stabile Fördermengen liefert. Die Jansen-Phosphat-Mine in Kanada wird ebenfalls ausgebaut, eine langfristige Diversifizierungschance für BHP. BHP investiert stark in Nachhaltigkeitsinitiativen, darunter erneuerbare Energiequellen an den Minenstandorten und forciert Wasserrecycling-Programme. Das Unternehmen hat zudem die Kupferprojekte „Olympic Dam“ und „Spence Growth Option“ im Fokus, um Kapazitätserhöhungen zu erzielen. Analysten sehen BHP zwar als solide Position in einem Portfolio, die das Kursziel auf der Plattform LSEG von 42,80 AUD wurde aber kürzlich erreicht. Mit den neuen Kapazitäten könnten die Jahre 2026 bis 2030 aber sehr viel Aufmerksamkeit auf die Aktie lenken. Wegen des schwachen Austral-Dollars bleibt für europäische Anleger in diesem Jahr ein Verlust, an der Heimatbörse stellt sich das Ergebnis zumindest neutral dar. Attraktiv ist eine Ausschüttung von 4,7 %, die mittelfristig noch deutlich steigen könnte.
Glencore (LSE: GLC; WKN: A1JAGV; ISIN: JE00B4T3BW64) setzt 2025 auf Projekte wie die künftige Erweiterung der Katanga-Mine in der Demokratischen Republik Kongo, die eine wichtige Rolle für die Kupfer- und Kobaltförderung spielt. Das Unternehmen kämpft allerdings mit geopolitischen Risiken, regulatorischen Herausforderungen und Produktionsunterbrechungen, die kurzfristig Unsicherheiten erzeugen. Das Management favorisiert derzeit die Optimierung bestehender Anlagen und eine höhere Aktivität im Lithiumsegment, um von der immer besser akzeptierten E-Mobilität zu profitieren. Nachhaltigkeitsziele treiben Investitionen in emissionsärmere Technologien und bringen die Kreislaufwirtschaft voran. Anleger sollten Glencore als risikoreiche, aber diversifizierte Option in Betracht ziehen, die von strategischen Rohstoffen profitiert. Der Hebel ist in diesem Wert deutlich höher, wenn die Rally der kritischen Metalle weitergeht. Mit minus 19 % auf 12 Monate läuft der Titel aktuell nur mäßig.
Der größte börsennotierte Kupfer-Konzern Freeport bietet Chancen durch innovative Technologien und eine breite geographische Aufstellung. BHP überzeugt mit großen Ressourcen und einem starken Nachhaltigkeitsfokus. Glencore ist dagegen deutlich volatiler, bietet aber eine Diversifikation auf die kritischen Metalle Kobalt und Lithium.
Prismo Metals – Hot Breccia mit exzellenten Perspektiven, aber Silber im Fokus
Das kanadische Explorationsunternehmen Prismo Metals Inc. (CSE: PRIZ; WKN: A2QEGD; ISIN: CA74275P1071) treibt seine Kupfer- und Silberprojekte im Südwesten der USA mit Nachdruck voran. Im Mittelpunkt steht das Silver King-Projekt im traditionsreichen Arizona-Kupfergürtel, nur drei Kilometer vom weltgroßen Resolution Copper-Projekt (Rio Tinto/BHP) entfernt. Jüngste Proben aus Silver King belegen hohe Gehalte an Kupfer und Silber. Zwei neu entdeckte Erzadern zeigen unterschiedliche Charaktere: Eine kupferreiche Struktur mit begleitendem Silber und eine polymetallische Ader mit Blei, Zink und Silber. Mehrere Proben überschreiten die industriell wichtige 1 % CU, teils mit deutlich erhöhten Goldwerten. Die Mineralisierung ähnelt jener der benachbarten Magma-Mine und deutet auf ein komplexes Ersatz- und Porphyrsystem hin. Ein 1.000-Meter-Bohrprogramm soll diese Hypothese in Kürze testen; die Genehmigung wird in den kommenden Wochen erwartet.
Zudem wurde im Umfeld ein stark alterierter Intrusionskörper identifiziert, ein Hinweis auf die oberen Bereiche eines porphyrischen Kupfersystems. Eine geophysikalische IP-Messung startet noch im Oktober, um Bohrziele zu verfeinern. Parallel meldet Prismo Fortschritte bei der Ripsey-Mine, etwa 40 Kilometer südöstlich von Silver King. Erste Proben über 600 Meter Streichlänge lieferten Spitzenwerte bis 4,8 % CU, über 7 % ZN sowie bis zu 14,7 g/t Gold. Da Ripsey auf privatem Land liegt, kann ohne zusätzliche Genehmigung gebohrt werden, ein entscheidender Vorteil für eine schnelle Umsetzung. Neben Kupfer bleibt Silber ein zweiter Werttreiber. Denn historisch zählte Silver King zu den hochgradigsten Silberminen Arizonas mit bis zu 18.000 g/t AG in alten Proben. Auch aktuelle Ergebnisse bestätigen das Potenzial: Mehrere Proben übersteigen 200 g/t AG, weitere Analysen stehen aus. On Top gibt es auf Sicht von 2 bis 3 Jahren Entwicklungspotenzial auf dem mexikanischen Palos Verdes-Projekt in Partnerschaft mit Vizsla Silver. Dort wurden bereits über 3.000 g/t AG und über 100 g/t AU gebohrt, ein deutlicher Hinweis auf das Potenzial epithermaler Systeme.
CEO Alain Lambert hat Prismo Metals im Juli wieder zum Leben erweckt. Mit einem exzellenten Geologenteam geht es nun um die Wertaufhellung der erstklassigen Liegenschaften. Silber, Kupfer und Gold stehen im Fokus. Kupfer als Zukunftsmetall der Energiewende, Silber als Hebelmetall – positioniert sich Prismo Metals als aufstrebender Akteur in einem der weltweit bedeutendsten Rohstoffgürtel. Mit 83,64 Mio. Aktien beläuft sich die Börsenbewertung auf 11,3 Mio. CAD. Wer hier investiert kann in nur 24 Monaten verfünffachen!
Fairchild Gold – Mit der Golden Arrow-Akquisition zum Kupfer-Gold-Player
Fairchild Gold Corp. (TSX-V: FAIR; WKN A3D1D5, ISIN CA30371L1013) positioniert sich als wachstumsstarker Kupfer- und Goldexplorer im US-Bundesstaat Nevada, einer der rohstoffreichsten Regionen Nordamerikas. Das Unternehmen kontrolliert dort mit dem Nevada-Titan-Projekt ein 16,6 Quadratkilometer großes Areal im produktiven Walker-Lane-Trend, bekannt für hochgradige Gold-, Silber- und Kupfervorkommen. Die Region beherbergt erfolgreiche Produzenten wie Kinross (Round Mountain) und bekannte Projekte im Bullfrog-Beatty-Distrikt. Eine tolle Nachbarschaft, was Fairchild zunehmend ins Rampenlicht rückt und ins industrielle Umfeld einbettet. Im Mittelpunkt der Explorationsstrategie steht der Copper Hill-Korridor, ein bislang kaum getestetes, 1,5 Kilometer langes Kupfer-Gold-System. Über 160 Proben aus der Saison 2025 zeigen außergewöhnlich hohe Kupfergehalte, begleitet von signifikantem Goldanteil, was die Grundlage für gezielte Bohrkampagnen bildet. Das Projekt liegt nur 50 Kilometer von Las Vegas entfernt, was eine ganzjährige Exploration mit optimaler Infrastruktur ermöglicht.
Parallel sichert sich Fairchild durch die geplante Übernahme des fortgeschrittenen Golden Arrow-Projekts von Emergent Metals Corp. eine zweite tragende Säule im Walker-Lane-Gürtel. Golden Arrow verfügt über historische Ressourcen von über 346.000 Unzen Gold und 5,2 Mio. Unzen Silber sowie genehmigte Bohrprogramme, die eine rasche Weiterentwicklung erlauben. Damit erweitert Fairchild sein Portfolio um ein Projekt mit bestehender NI 43-101-konformer Ressourcengrundlage und deutlichem Explorationspotenzial in tieferen Zonen.
Getragen von einem europäischen strategischen Investor, hat das Unternehmen zur Finanzierung des beschleunigten Ausbaupfads in der letzten Woche eine Privatplatzierung über rund 1,1 Millionen CAD abgeschlossen. Die Ernennung von Malcolm Smith und Hans Helmut Hertell in das strategische Advisory Board stärkt zusätzlich die Kapitalmarkt- und Entwicklungs-Kompetenz. Smith bringt über 25 Jahre Erfahrung im Investmentbanking mit, während Hertell als ehemaliger US-Botschafter und erfahrener Bergbauberater die Brücke zwischen Diplomatie, Finanzierung und Rohstoffentwicklung schlägt. Ergänzt wird das Team durch Guy Lauzier, der als technischer Direktor die Projektentwicklung von Golden Arrow leitet und zuvor bei Branchengrößen wie Barrick, Newmont und Teck tätig war.
Während Gold durch geopolitische Unsicherheiten und Zentralbankkäufe gestützt wird, bleibt Kupfer der strukturelle Gewinner der globalen Elektrifizierung, des Netzausbaus und der Energiewende. Diese Doppelausrichtung macht Fairchild Gold zu einem robusten Explorer mit kurzfristigem Goldhebel und langfristigem Kupferwachstum. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 11,5 Mio. CAD, einer soliden Kassenposition von über 1,9 Mio. CAD und einem klar durchfinanzierten Explorationsplan für die nächsten zwölf Monate steht das Unternehmen auf stabilem Fundament. Anleger mit mittelfristigem Interesse an kritischen Metallen greifen beherzt bei 0,07 bis 0,08 CAD zu! Die Aktie ist auch in Frankfurt notiert.
FAZIT
Die Edelmetallmärkte mündeten im Oktober in eine Knappheits-Rally, die nach Marktbeobachtern durch steigende Inflationssorgen und einem derivate-getriebenen Short Squeeze ausgelöst wurde. Rohstoff-Unternehmen stehen unter dem Regime neuer Allzeit-Hochs unter großer Beobachtung internationaler Investoren und werteten entsprechend stark auf. Mit der Überwindung der 10.000 USD-Marke beim Kupfer sind nun auch mittelfristig neue Kursziele bei diesem besonders knappen Industriemetall zu erwarten. Denn neue Minen-Erschließungen kommen nur zögerlich voran, die Produzenten stehen unter dem Druck ständig steigender Nachfrage. Ins Rampenlicht rücken neben den etablierten Standartwerten wie Freeport-McMoRan, BHP oder Glencore auch Explorationsunternehmen wie Prismo Metals oder Fairchild Gold. Eine gute Streuung beider Themen vermindert das Portfolio-Risiko.
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