Wenn Unternehmen Branchen auf den Kopf stellen, sollten Anleger auf der Hut sein. Ein solcher Fall könnte sich gerade auch in der Minenindustrie abspielen: Man stelle sich die Förderung von Rohstoffen vom Meeresgrund vor, ohne komplizierte Verhandlungen über Eigentumsverhältnisse und auch ohne negative Einflüsse auf die Umwelt. Ein solches Projekt verfolgt das Unternehmen DeepGreen Resources seit 2011. Gründer von DeepGreen ist Gerard Barron, der bereits 2007 mit Nautilus Minerals ein ähnliches Projekt erfolgreich an die Börse gebracht hatte. Mit DeepGreen soll nun aber alles besser werden. Die Vision des Unternehmens ist so klar wie herausfordernd: DeepGreen will der erste Rohstoffproduzent werden, der keinen Abfall produziert. Dazu sollen metallhaltige Gesteinsbrocken, die etwa so groß sind, wie eine Kartoffel und auf dem Meeresgrund liegen, zutage gefördert werden.
DeepGreen mit Kapitalmaßnahmen und Reverse IPO
Als eines der wenigen Unternehmen hat DeepGreen von der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) bereits eine Lizenz erhalten, um die Clarion-Clippterton-Zone im Ostpazifik explorieren zu dürfen. Die Zielmetalle von DeepGreen: Nickel, Kupfer, Mangan, Kobalt und Metalle der Seltenen Erden. Nachdem Glencore 2012 5 Millionen Dollar in das Unternehmen gesteckt hatte, schloss DeepGreen zuletzt eine Vereinbarung mit einem Zulieferer, welcher dem Unternehmen Schiffe und weitere Materialen für ein Explorationsprogramm zur Verfügung stellt, welches bis 2019 laufen soll. Den Gegenwert der Transaktion in Höhe von 25 Millionen Dollar erhält der Zulieferer vollständig in Aktien von DeepGreen.
Das bislang nicht börsennotierte Unternehmen kündigte Ende Mai ein Reverse IPO an und schlüpft so in den Börsenmantel von DV Resources. Weiterhin ist eine Kapitalmaßnahme geplant, in deren Rahmen DeepGreen weitere 20 Millionen Dollar auftreiben will, um Umwelt- und Entwicklungsstudien sowie den laufenden Betrieb zu finanzieren. Dabei fokussiert sich das Unternehmen nicht auf klassische Geldgeber aus dem Minensektor, sondern will gezielt Tech-affine Investoren aus den großen Metropolen der Vereinigten Staaten ansprechen.
Saubere Rohstoffförderung hat Zukunft
Dazu hat das Unternehmen bereits eine illustre Führungscrew um sich geschart: Neben den beiden Nautilus-Gründern Gerard Barron und David Heydon gehört auch der Private-Equity-Investor Sam Englebardt, sowie der Executive Chairman und der CEO von Lithium X, Paul Matysek und Brian Paes Braga zum Team. In der nahen Zukunft plant das Unternehmen erste Details zur Machbarkeit seiner Vorhaben. Investoren, die sich für spekulative Investments interessieren, können sich DeepGreen näher ansehen.