Silber hat zuletzt ein starkes technisches Ausbruchssignal gesendet und ein neues Kapitel für dieses strategisch wichtige Metall eingeleitet. Bereits 2024 übertraf Silber mit einem Kursanstieg von rund 40 % Gold deutlich, das um 27 % zulegte. Diese bessere Performance ist kein Zufall, sondern beruht auf fundamentalen Faktoren bei Angebot und Nachfrage. Während es weltweit über 1.300 aktive Goldminen gibt, stammt Silber größtenteils aus nur rund 240 Förderstätten, viele davon als Nebenprodukt von Kupfer- und Zinkminen. Die begrenzte Primärförderung sorgt daher für eine strukturelle Angebotsknappheit. Parallel wächst die industrielle Nachfrage rasant, vor allem durch die Elektromobilität, wo Silber wegen seiner hervorragenden elektrischen Leitfähigkeit unverzichtbar ist. An den Terminbörsen steigt die Nervosität, denn die Shortpositionen sind gewaltig und vor allem HighTech- und Solar-Produzenten drängen auf Lieferung. Ein Sprengsatz für weiter steigende Preise.
Elektromobilität & Co. – Warum Silber unverzichtbar für die Zukunft ist
Moderne Elektrofahrzeuge enthalten durchschnittlich 25 bis 50 Gramm Silber, Spitzenmodelle sogar bis zu 80 Gramm, deutlich mehr als Verbrenner. Das Metall wird in Schaltern, Relais, Steuergeräten und Inverter-Modulen verwendet, welche essenziell für die effiziente Steuerung von Batterie und Motor sind. Mit fortschreitender Automatisierung und Digitalisierung steigt der Silberbedarf im Fahrzeugsektor weiter an, Prognosen erwarten bis 2030 eine Verdopplung der Nachfrage. Doch auch in Photovoltaik, Medizintechnik und Halbleiterfertigung gewinnt Silber an Bedeutung. Ein oft übersehener Faktor ist der Rüstungssektor. Moderne Systeme wie Drohnen oder Tomahawk-Raketen enthalten teils hunderte Unzen Silber. Auch europäische Unternehmen wie Rheinmetall setzen auf das Metall, besonders im Bereich elektronischer Verteidigungslösungen. Gleichzeitig schrumpfen die Lagerbestände an den Terminmärkten, was das knappe Angebot weiter verschärft.
Diese Konstellation schafft eine explosive Basis für steigende Silberpreise. Historisch waren Silber-Rallyes oft dynamischer als die von Gold und boten Investoren außergewöhnliche Kurschancen in kurzer Zeit. Besonders interessant bleiben Silber-Explorer und Entwickler, deren Bewertungen oft überproportional bei steigenden Silberpreisen zulegen. Während Gold längst im Fokus vieler institutioneller Anleger steht, wird Silber noch unterschätzt. Das kann sich schnell ändern, wenn die technische Marke von 40 USD fällt! Der jüngste Ausbruch am Markt ist daher weit mehr als eine kurzfristige technische Bewegung, sondern signalisiert eine fundamentale Neubewertung des Metalls als Schlüsselrohstoff für Zukunftstechnologien.
First Majestic Silver – Steiles Wachstum durch Integration von Cerro Los Gatos
Unter der derzeitigen Regierung in Mexiko bleibt der Bergbau ein zentraler Wirtschaftszweig, steht jedoch vor verstärktem politischem und regulatorischem Druck. Die nationalistisch orientierte Rohstoffpolitik führt zu strengeren Umweltauflagen und zurückhaltender Vergabe neuer Bergbaulizenzen. Trotzdem ist Mexiko besonders im Silberbergbau unverzichtbar und weiterhin ein wichtiger Anziehungspunkt für Investoren. First Majestic Silver (TSX: AG; WKN: A0LHKJ; ISIN: CA32076V1031) betreibt dort seine Hauptminen San Dimas, Santa Elena und La Encantada, aus denen rund 90 % der Produktion stammen.
Im zweiten Quartal 2025 erreichte First Majestic einen Umsatzrekord von etwa 264 Mio. USD, was einem Wachstum von 94 % im Jahresvergleich entspricht. Die silberäquivalente Gesamtproduktion legte um 48 % zu, das EBITDA belief sich auf rund 120 Mio. USD. Das Unternehmen verfügt über eine Liquiditätsreserve von über 510 Millionen US-Dollar, was seine finanzielle Stabilität unterstreicht. Die erfolgreich integrierte Cerro Los Gatos-Mine trägt inzwischen rund ein Drittel zur Gesamtförderung bei. Für 2025 erwartet das Unternehmen zwischen 27,8 und 31,2 Millionen Unzen Silberäquivalent, eine weitere Steigerung der Förderung und optimierte Kostenstrukturen. Obwohl die politische Lage in Mexiko weiterhin ein Unsicherheitsfaktor bleibt, demonstriert First Majestic eindrucksvoll, wie durch gezielte Investitionen, technologische Fortschritte und operative Effizienz ein solides Wachstum realisiert werden kann. Die Jahresperformance von fast 50 % unterstreicht das Vertrauen der Anleger in die Zukunft des Unternehmens.
Prismo Metals – Top-Liegenschaften in Arizona und der Deal mit Vizla Silver
Jüngste Fortschritte beim kanadischen Explorer Prismo Metals Inc. (CSE: PRIZ; WKN: A2QEGD; ISIN: CA74275P1071) zahlen vollständig auf das Thema „Silberpreishausse“ ein. Das in 2018 in Vancouver gegründete Explorationsunternehmen fokussiert sich auf Silber, Gold und Kupfer. Neben dem Kupferprojekt Hot Breccia im Arizona-Kupfergürtel gehören nun auch die zuletzt veroptionierten, historischen Silberminen Silver King und Ripsey zum Portfolio. Beide besitzen enormes Potenzial für kurzfristige Wertsteigerungen durch moderne Exploration. In Mexiko betreibt Prismo außerdem das Silberprojekt Palos Verdes im Bundesstaat Sinaloa, gemeinsam mit Vizsla Silver (TSX: VZLA; WKN: A40EG3; ISIN: CA92859G6085), die rund 9 % an Prismo halten. Für 2025 sind erste Bohrprogramme in den neu akquirierten Projekten geplant, beginnend mit Silver King. Das Anfangs-Bohrprogramm umfasst mindestens 1.000 Meter und ist darauf ausgelegt, das mineralisierte Erzsystem auf vier Ebenen und lateral entlang des „pipe-like“ Körpers zu testen.
Explorations-Chef Dr. Craig Gibson ergänzte: „Unser Team hat mit detaillierten Kartierungen und Probenahmen an beiden Projekten begonnen. Bei Silver King testen wir den mineralisierten Körper in vier Höhen und lateral. Eine Entwässerung des Schachts könnte Zugang zu oberen Ebenen schaffen.“
Silver King ist historisch einer der wichtigsten Silberstätten Arizonas, mit einer Produktion von knapp 6 Millionen Unzen Silber bei besonders hohen Graden (bis zu 61 oz/t im 19. Jahrhundert; Einzelproben aus den 1990ern sogar bis zu 18.250 g/t). Die Lagerstätte liegt nur etwa 3 km vom weltgroßen Resolution Copper Projekt (JV Rio Tinto/BHP) entfernt und ist vollständig von dessen Claims umschlossen, was strategische Optionen bietet. In der letzten Woche gab es News zu den aktuellen Arbeiten. Das Explorationsteam hat am Silver King-Projekt in Arizona zwei neue mineralisierte Erzadern entdeckt, die der historischen Lagerstätte ähnlich sind. Erste Proben zeigen Blei, Silber, Kupfer und Zink, Laborergebnisse stehen aber noch aus. Eine neue Ader wurde auf einer Halde südlich des Hauptschachts gefunden, einem Bereich früherer Silberproduktion. Das Unternehmen führt derzeit umfassende geochemische Untersuchungen durch, um die Mineralisierung besser zu verstehen. Silver King liegt nahe der großen Resolution Copper- und Magma-Mine, die weltweit als einzigartig gilt, das bietet hohes Explorationspotenzial. Prismo plant, das Explorationsprogramm im September abzuschließen und bei Erhalt der Genehmigung mit ersten Bohrungen zu beginnen. Der Zugang zu historischen Abbaubereichen wird bald erwartet. Mit Ripsey möchte man sich später befassen. Der Erwerb der Silver King- und Ripsey-Minen stärkt Prismos Position im Kupfer- und Silbersektor in Arizona deutlich. Beide Minen sind historische Hochgradlagerstätten, die mit modernen Methoden noch kaum erkundet wurden. Diese Funde eröffnen vielversprechende Perspektiven für künftige Ressourcensteigerungen.
Ein weiteres Ass im Ärmel hat CEO Alain Lambert in der Fortführung der Kooperation mit Vizsla Silver in Mexiko. Prismo Metals besitzt das 22,8 Hektar große Palos Verdes-Silberprojekt in der historischen Pánuco-Copala-Region in Sinaloa, Mexiko. Die Lage zeichnet sich durch reichhaltige epithermale Silber- und Goldvorkommen sowie gute Infrastruktur aus. Nach Ausübung der Optionen hält Prismo alle Rechte am Projekt ohne Abgaben. Seit 2023 kooperiert Prismo mit Vizsla Silver, das 8,7 % an Prismo hält und ein Vorkaufsrecht besitzt. Gemeinsam werden die Mineralvorkommen mit einem technischen Team erkundet. Bislang kamen über 6.000 Meter in 33 Bohrlöchern zustande, wobei hochgradige Abschnitte mit bis zu 102 g/t Gold und 3.100 g/t Silber bestätigt wurden. Ein aktuelles Bohrprogramm konzentriert sich auf tiefere Bereiche, wobei Standorte auf Vizslas Grundstücken genutzt werden, um Ziele unterhalb bisheriger Bohrtiefe zu testen. Diese strategische Zusammenarbeit maximiert die Effizienz und Chancen auf Ressourcenerweiterungen. Mit einer im Juli abgeschlossenen Finanzierung von über 1 Mio. CAD besitzt Prismo aktuell genug Cash, um die Arbeiten bis Anfang 2026 zu stemmen. Anleger dürfte es freuen, denn der Aktienkurs hat sich seit 3 Monaten bereits von 0,05 auf 0,10 CAD verdoppelt. Die Reise dürfte zügig weiter gehen! Auch Vizsla Silver hat sich in 2025 bereits mehr als verdoppelt.
Hecla Mining – Das Hoch aus dem Jahr 2021 ist nicht mehr weit
Hecla Mining (NYSE: HL; WKN: 854693; ISIN: US4227041062), ein 130 Jahre altes Bergbauunternehmen, setzt im Silbermarkt deutliche Akzente durch eine starke Produktion, effizientes Kostenmanagement und solide Finanzen. Im zweiten Quartal 2025 erreichte Hecla einen 16 % höheren Rekordumsatz von 304 Mio. USD und ein Rekord-EBITDA von 132,5 Mio. USD. Die Silberproduktion stieg um 10 % auf 4,5 Mio. Unzen, auch die Goldproduktion legte um 34 % auf fast 46.000 Unzen zu. Besonders beeindruckend sind die Silber-Niedrigkosten mit All-in-Sustaining-Kosten (AISC) von 5,19 USD. Damit zählt Hecla zu den günstigsten Silberproduzenten weltweit.
Die Schlüsselressourcen Keno Hill und Lucky Friday trugen maßgeblich zum Erfolg bei: Keno Hill erzielte erstmals positiven Free Cash Flow, während Lucky Friday mit einem neuen Quartals-Mahlrekord glänzte. Das Unternehmen reduzierte seine Nettoverschuldung drastisch, was jährlich 17,8 Mio. USD an Zinskosten einspart und mehr finanzielle Flexibilität für Investitionen schafft. Außerdem erfolgte ein Portfolioausgleich durch den Verkauf von nicht-strategischen Vermögenswerten. Für 2025 bestätigt Hecla eine konsolidierte Silberproduktion von 15,5 bis 17 Mio. Unzen und eine erhöhte Goldproduktion von 126.000 bis 137.000 Unzen. CEO Rob Krcmarov zeigt sich optimistisch, dass das Unternehmen dank starker Finanzkennzahlen und effizienter Produktion die ambitionierten Ziele erreichen kann. Analysten sehen die Aktie als attraktiv mit Potenzial für weiter steigende Kurse, nicht zuletzt dank der stabilen Kostenbasis und der erfolgreichen Produktionserweiterung. Die Hecla-Aktie legte in 12 Monaten bereits über 30 % zu und dürfte im aktuellen Szenario weiterhin zu den Gewinnern gehören.
Fazit
Der Silbermarkt ist aktuell angespannt. Das liegt an den Dauer-Geokonflikten, die unverändert hohe Geldentwertung und eine wachsende Verschuldung der Staatshaushalte. Dieses Umfeld macht Edelmetalle zu einem interessanten Investment. In der Rückbetrachtung konnte Gold, der große Bruder des Silbers, seit 1995 eine Jahres-Rendite von 8,7 % abwerfen. Das liegt klar über den Realzinsen der letzten 30 Jahre und kann mit den internationalen Aktienmärkten mithalten. Mit einer Überwindung der 40 USD-Marke sind nun Weiterverarbeiter, Käufer von strategischen Metallen und auch Silber-Spekulanten gleichermaßen in der Bredouille, denn es gibt kaum physische Ware. Wer in einem Rohstoffportfolio eine Silber-Allokation vorsieht, sollte über Länder und Währungen streuen, das mindert zusammen mit anderen Assetklassen das Portfolio-Risiko erheblich.
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