Nach der Brexit-Entscheidung waren die Märkte erst einmal geschockt. Der DAX verlor unmittelbar danach 10% an Wert. Auch davor war der Handel bereits nervös und sehr volatil. Einen Monat später zeigt sich unser Aktienmarkt aber weitgehend erholt, auch wenn vieles noch im Unklaren bleibt. Selbst der britische Leitindex FTSE 100 zeigt nach dem Votum inzwischen wieder Stärke.
Allgemein wird mit Beeinträchtigungen in den britischen Wirtschaftsdaten gerechnet. Auch droht eine Abspaltung Schottlands. Großbanken könnten London verlassen. Vodafone überlegt, den Hauptsitz aus Großbritannien zu verlegen. Das britische Pfund verlor nach der Entscheidung in der Spitze 9% gegenüber dem Euro. Aktuell sind es noch 7%. Zum US-Doller verlor das Pfund bis zum jetzigen Zeitpunkt 10%. In schwacher Form dürfte es auch das Wachstum in Deutschland und in der übrigen EU treffen.
Die Unsicherheit steckt nach der Erholung aber nach wie vor in den Märkten und Zurückhaltung bei Investitionen ist spürbar. Die EZB will erst einmal abwarten und die weitere Entwicklung an den Finanzmärkten und der Konjunktur beobachten. Die G20-Staaten sehen sich in der Lage, die wirtschaftlichen und finanzpolitischen Folgen abzufedern und man geht davon aus, dass Großbritannien ein enger Partner der EU bleiben wird.
Trotz der Brexit-Unsicherheit haben sich die Aktienmärkte wieder stabilisiert und nach der jüngsten Markterholung sind sogar auch Gewinnmitnahmen denkbar. An der Niedrigzinspolitik hat sich nach wie vor nichts verändert, so dass sich langfristige Anlagen in Aktien mehr denn je lohnen können.
Wir stellen Ihnen diesmal – trotz oder gerade wegen dem Brexit – europäische Wachstumstitel vor. Darunter befinden sich Unternehmen, die in ihren jeweiligen Branchen mit zu den Weltmarktführern zählen, obwohl es sich zum Teil nur um mittelgroße Unternehmen handelt. Die Gesellschaften sind alle profitabel und haben mitunter gute Wachstumschancen. Einige verfügen zudem über attraktive Dividendenrenditen von mehr als 3%.
Viele der von uns vorgestellten Aktien haben ihren Haupthandelsplatz an der Mehrländerbörse Euronext, welche die Handelsplätze in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Portugal umfasst. Wie in Deutschland entwickelten sich auch an der Euronext kleinere Werte besser als die großen Blue Chips. So weist der breit aufgestellte NEXT 150 Index (ISIN: FR0003502087) seit einiger Zeit eine Outperformance gegenüber dem DAX oder EuroStoxx 50 auf.