Am 1. März 2017 startete das neue Frankfurter Börsensegment Scale an der deutschen Börse. Scale ersetzte den zunehmend umstrittenen Entry Standard. Neue Mindestanforderungen für an Scale gelisteten Unternehmen und strikte Kontrollen, sollen das neue Börsensegment nun zum Erfolg führen.

Ein Monat ist seit Lancierung nun vergangen. Zwar ist es sicherlich verfrüht, den langfristigen Erfolg von Scale jetzt schon vorauszusagen,  aber ein erste Resümee lohnt sich.

Die bisherige Kursentwicklung des Scale All Share Indexes kann durchaus mit der seiner großen Brüder und Schwestern mithalten.

Die Deutsche Börse startete die Indexberechnung des Scale All Share Indexes am 1. März 2017. Seitdem hat dieser um +2,8% zugelegt. Nur der TecDAX konnte Scale mit einer Kursgewinn im gleichen Zeitraum mit +5% überflügeln. Der MDAX stieg seit Anfang März um +1,5%, der DAX um vergleichsweise magere +0,8%.

Und auch der erste Börsengang an der Scale ist geglückt.

Seit Ende März notiert das deutsche Unternehmen IBU-tec advanced materials AG an der Frankfurter Scale.

Die Weimarer Firma ist ein Spezialist für thermische Verfahren zur Behandlung anorganischer Stoffe. Eingesetzt werden diese unter anderem in den Bereichen Green Mobility, Green Econonmy und Medizintechnik. Sämtliche 1,2 Mio. Aktien konnten platziert werden. Der Emissionspreis lag mit 16,5 EUR zwar am unteren Ende der ausgegebenen Preisspanne. Dennoch muss der Börsengang als Erfolg verzeichnet werden, sind doch viele angestrebten Börsengänge in den letzten Monaten und Jahren entweder missglückt oder ganz abgesagt worden. Aktuell steht der Kurs der IBU-tec advanced materials AG bei 16,5 EUR (Stand 6.4.2017).

Der Deutschen Börse muss es nun gelingen, weitere attraktive neue Unternehmen für Scale zu begeistern und erfolgreich mit Partnern an die Börse zu bringen.

Zusätzlich darf es bei den aktuell gelisteten Unternehmen zu keinen großen Skandalen bzw. deutlichen Kursverlusten kommen. Zwar hat die Deutsche Börse relative strenge Regeln für eine Mitgliedschaft auferlegt, aber nur das Einhalten dieser und die strenge Kontrolle garantieren das Ausbleiben von Enttäuschungen.

Gelingt dies, dann sollten deutsche Nebenwerte wieder vermehrt in den Anlegerfokus rücken.

Ein Erfolg wäre Scale zu wünschen. Viel zu lange wurde das spannende Nebenwerte Segment von Investoren sehr stiefmütterlich behandelt. Immer noch scheinen die Probleme und Enttäuschungen des „Neuen Marktes“ Anfang dieses Jahrtausends in den Köpfen der Anleger zu stecken.

Die deutsche Startup Szene boomt. Es ist zu hoffen, dass einige den Schritt auf das Börsenparkett mittels Scale wagen.

 

 

 

 

Verfasst von nebenwerte ONLINE Redaktion

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