Seit dem Jahreswechsel gehört eine Branche zu den klaren Gewinnern auf dem Börsenparkett: Technologietitel. Bei Anlegern weckt dies natürlich Begehrlichkeiten.Hinzu kommt die besondere Aura, die Aktien wie Apple, Google aber auch Netflix innewohnt. Wer die Zukunft gestaltet und über Trends entscheidet, hat es seit jeher leichter, Investoren zu überzeugen. Doch geht damit auch ein gewisses Risiko einher. Die relative Attraktivität von Technologietiteln hat in der Vergangenheit bereits einmal zu einer Blase geführt. Ende der 1990er Jahre wuchsen die Bäume für viele Unternehmen der Branche in den Himmel – und das, obwohl die Gesellschaften oft nicht einmal Gewinne schrieben und die Produkte oftmals kaum mehr waren, als gewagte Visionen. Heute sieht das deutlich anders aus.

Harte Dollars statt heißer Luft

Zwar repräsentieren Technologie-Titel auch heute die Zukunft und machen Dinge wahr, die wir noch vor wenigen Jahren für utopisch hielten – man denke an Themen wie virtuelle Realität oder selbstfahrende Autos. Doch anders als um die Jahrtausendwende haben selbst die ambitioniertesten Pläne aus den Entwicklungslabors heute Hand und Fuß. Die Gewinnerzielungsabsicht steht für Unternehmen wie Google oder Apple an erster Stelle. Diese Kultur hat sich in der Branche durchgesetzt. Selbst der größte Visionär muss sich heute die Frage nach der Rentabilität gefallen lassen. Das ist für Investoren ein entscheidender Unterschied zur Zeit vor mehr als fünfzehn Jahren.

Anders als damals schreiben Unternehmen aus dem Technologiesektor klare Gewinne. Statt heißer Luft bewegen die Buchhalter von Tech-Gesellschaften heute harte Dollars. Das liegt unter anderem daran, dass Unternehmen heute mehr liefern als Visionen zu verkaufen. Google, Apple und sogar vergleichsweise junge Unternehmen wie Netflix haben bereits beliebte Produkte auf dem Markt. Visionen werden anders als zu Zeiten des Neuen Marktes nicht mit dem Kapital gieriger Geldgeber, sondern mit den eigenen Gewinnen finanziert. Auch das scheint sich positiv darauf auszuwirken, welche Projekte denn nun wirklich umgesetzt werden. Luftschlösser bauen die Ingenieure in Tech-Unternehmen schon lange nicht mehr.

Die heutigen Kunden machen den Unterschied

Ein weiteres Argument, dass die ambitionierten Bewertungen in der Tech-Branche heute anders zu sehen sind, als um die Jahrtausendwende, liegt im Zeitgeist begründet. Heutige Kunden sind technologischen Neuerungen deutlich aufgeschlossener als damals. Heute gehört es zum guten Ton, mit der Zeit zu gehen. Der Anteil der Smartphones bei Menschen über sechzig spricht eine deutliche Sprache. Außerdem sind heute viele junge Generationen aus aufstrebenden Volkswirtschaften wirtschaftlich dazu in der Lage, Produkte von Apple zu kaufen oder andere Dienste der Tech-Unternehmen zu nutzen. Damals scheiterte die digitale Revolution oft noch an der Geschwindigkeit der ISDN-Leitung. Solche Probleme gibt es heute kaum noch.

Die heutige Situation von Tech-Unternehmen ist nicht mit den späten 1990ern zu vergleichen. Unternehmen schreiben Gewinne und Kunden sind Innovationen gegenüber viel offener eingestellt. Wenn Aktien aus dem Technologiesektor von Rekord zu Rekord eilen, dann spiegelt das lediglich das Potenzial wider, welches in den jeweiligen Unternehmen schlummert. Kursrückschläge sind natürlich nie ausgeschlossen. Aber ein Blutbad wie am Neuen Markt ist heute ausgeschlossen. Der Technologie-Sektor ist erwachsen geworden!

Verfasst von nebenwerte ONLINE Redaktion

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