Erst Microsoft und Alphabet, dann Meta Platforms, jetzt auch noch Amazon. Die Reihe enttäuschender Nachrichten von den US-Tech-Riesen im NASDAQ-Index reißt nicht ab. Die Apple-Zahlen landeten zwar nahe dem Konsens, lockten damit aber auch keine Anleger hinter dem Ofen hervor. Rühmliche Ausnahme war Netflix, welche von einem überraschenden Kundenzuwachs berichten konnte. Der weltgrößte Online-Versandhändler Amazon stellt indes ein schwaches Weihnachtsgeschäft in Aussicht, das ist die Anlegergemeinde nicht gewohnt. Der Kurs stürzte daraufhin im Oktober ganze 25% ab und verabschiedete sich auch noch aus der Liste der Billionen-Aktien. Worauf sollten Sie nun achten?

Unter 1 Billion USD – Amazon fällt im FAANG-Ranking weit hinter Apple zurück

Mit den enttäuschenden Q3-Zahlen ist es nun passiert. Amazon (NASDAQ: AMZN, WKN: 906866, ISIN: US0231351067) ist mit Kursen unter 100 USD nicht mehr unter den Billionen-FAANGs. Vorangegangen waren niedriger als erwartete Zahlen zum abgelaufenen Quartal. Denn nur mit dem Ausweis des außerordentlichen Buchgewinns bei dem preIPO-Investment Rivian Automotive in Höhe von 1,1 Mrd. USD verblieb ein Nettogewinn von 2,9 Mrd. USD in den Büchern. Der bereinigte Gewinn aus dem operativen Geschäft erreichte nur 0,20 USD je Aktie, das war gut 9% unter der Analysten-Umfrage. Folgerichtig verlor der Kurs erstmal kräftig. Der Abstand zum FAANG-Topwert Apple (NASDAQ: AAPL, WKN: 865985, ISIN: US0378331005) beträgt jetzt ganze 1,5 Billionen USD. Der Mobilfunk- und Datenriese aus Kalifornien erreichte 1,29 USD Gewinn je Aktie und lag damit sogar leicht über den Analystenschätzungen. Immerhin stieg der Apple Umsatz um 8,1% auf über 90 Mrd. USD und auch die IPhone-Verkäufe konnten abermals um 9,7% auf 42,8 Mrd. USD zulegen. Apple macht gut 47% seiner Umsätze mit dem beliebten Smartphone. Die operative Marge im Konzern fiel hingegen leicht auf 27,6%, was aber im internationalen Vergleich immer noch eine Traummarke darstellt.

Beim Ausblick kam es bei den beiden Tech-Riesen gleich zu mehreren negativen Aussagen. Während bei Apple die Produktion in China wegen andauernder Lockdowns Sorgen macht, sind es bei Amazon die sinkenden Haushaltsbudgets der Konsumenten. Die steigende Inflation und die horrenden Energiepreise machen dem Kaufverhalten zu schaffen. Das Unternehmen hat folgerichtig erst mal eine schwache Prognose für das Weihnachtsgeschäft abgegeben und schätzt, dass der Umsatz im vierten Quartal wahrscheinlich unter den Erwartungen der Analysten liegen wird. Die Wall Street ist jedoch immer noch in guter Hoffnung, was den E-Commerce-Riesen angeht. JPMorgan schreibt in einer Notiz, dass „der Druck auf Amazons Geschäft größtenteils makroökonomisch und nicht fundamental bedingt sei“. Mit anderen Worten: Es ist die Konjunktur, die uns allen Sorgen bereitet, aber das Unternehmen als Ganzes ist in guter Verfassung. Apple hat keine Guidance für das wichtige erste Quartal abgegeben, das wegen dem Jahresschluss im September bereits im Oktober gestartet ist. Tim Cook gab sich in der Pressekonferenz dennoch zuversichtlich, dass die Umsätze im Weihnachts-Quartal wie gewohnt im Bereich von plus 10% zu erwarten sind. Damit bleibt die Apple-Aktie vorerst auch der Fels in der Brandung. Amazon hatte in der letzten Handelswoche über 120 Mrd. USD an Marktwert abgeben müssen.

Eine innovative Cloud-Lösung für E-Bikes – Direct Communication Solutions liefert

Der US-amerikanische IT-Dienstleister Direct Communication Solutions (CSE: DCSI, WKN: A3CUCM, ISIN: US25460P1049) ist ein führender Anbieter von IT-Lösungen für den Internet-of-Things (IoT)-Markt. Das Unternehmen wartet aktuell mit weiteren positiven Nachrichten auf, denn der Spezialist für die Vernetzung von IoT-Geräten mit der eigenen Cloud nimmt eine weitere SaaS-Lösung in sein Portfolio auf. Zu den bestehenden Produkten für das Flottenmanagement „MiFleet“ gesellt sich nun eine Tracking-APP namens „MiEbike“. Damit wird es möglich, zu jeder Tageszeit eine automatisierte Standortabfrage des Fahrzeugs zu machen. Was bei Leihfahrzeugen und LKWs schon lange erfolgreich eingesetzt wird, wird nun auch technologisch für die Besitzer von teuren E-Bikes möglich. Mit den sehr diskret angebrachten Devices für die GPS-Funktion kann ein Diebstahl zwar nicht verhindert werden, der potenzielle Entwender könnte aber schon allein durch den GPS-Hinweis von einer Spontantat abgebracht werden. MiEbike ist eine mobile App, die vollständig in die cloud-basierte Plattform MiFleet von DCS integriert ist. Sie wurde entwickelt, um E-Bikes in Echtzeit verfolgen zu können und im Falle eines Diebstahls oder einer vertraglich ausgeschlossenen Verwendung wertvolle Standortdaten zu liefern, die bei der schnellen Wiederbeschaffung oder Lokalisierung des gestohlenen E-Bikes helfen.

DCS bewegt sich dabei in einem hochdynamischen Wachstumsbereich. Marktanalysten erwarten im Zeitraum von 2022 bis 2029 ein durchschnittliches Wachstum (CAGR) von knapp 13%. Der Markt nimmt jetzt Fahrt auf, denn nach den Lieferengpässen zur CORONA-Pandemie gesellten sich zuletzt auch noch extreme Verteuerungen in den Komponenten. Damit kommt die innovative Lösung jetzt genau zur richtigen Zeit. Allein in den USA soll sich der prognostizierte Umsatz im Betrachtungszeitraum von 40 auf 92 Mrd. USD emporschwingen. Bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 1.800 USD schlägt der Einsatz der Tracking-Technologie nur mit wenigen Prozentpunkten zu Buche, damit ist der Käufer aber gut abgesichert und senkt gegenüber seiner Diebstahlversicherung auch noch seinen Beitrag. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein E-Bike in den USA gestohlen wird, liegt Erhebungen zufolge bei 3,8% pro Jahr. Alle 30 Sekunden wird in den USA bereits ein Fahrrad gestohlen, das sind durchschnittlich 2 Millionen Fahrräder pro Jahr. Der finanzielle Schaden summiert sich auf 350 Mio. USD per annum, wobei es dreimal wahrscheinlicher ist, dass ein E-Bike anstatt eines herkömmlichen Fahrrads gestohlen wird.

Der CEO Chris Bursey erklärte: „Angesichts der hohen Kosten von E-Bikes und der Zunahme von Diebstählen ist es sinnvoll, eine diskrete, einfach zu installierende GPS-Tracking-Lösung anzubieten, die Standortdaten in Echtzeit liefert, um die schnelle Wiederbeschaffung Ihres E-Bikes zu unterstützen.“

Technologisch liefert die mobile App MiEbike im Falle eines Diebstahls Standort, Warnungen, Benachrichtigungen und Geozonen. Das robuste LTE-GPS-Ortungsgerät verfolgt den Standort ganze 30 Tage lang in einem 5-Sekunden-Intervall, so dass die Ortung nahezu in Echtzeit erfolgt. Die flexible App MiEbike benachrichtigt den Eigentümer außerdem bei niedrigem Batteriestand, sie kann in den USA online oder über ein umfangreiches Netzwerk von Händlern und Wiederverkäufern als Jahres- oder Monatsabonnement erworben werden. Direct Communication Solutions greift mit dieser neuen Lösung wieder einen interessanten Trend auf, der gerade im Zuge der Klimaschutz-Diskussion an Fahrt gewinnt. Mobilität sollte künftig klimaneutral sein, das E-Bike ist gerade auf der Kurzstrecke super einsetzbar und kommt mit wenig Energieeinsatz aus. Die DCS-Aktie wird derzeit an der OTCQX („DCSX“), der Canadian Securities Exchange („DCSI“) und der Frankfurter Börse („7QU“) für ca. 1,00 EUR gehandelt. Mit einer angestrebten Notiz an der NASDAQ dürfte sich die Schlagzahl sowohl operativ als auch an der Börse stark erhöhen.

Mitten im China-Crash – Alibaba & Co. so günstig wie nie

Ganze 37 Prozent hat der Hang Seng-Index nun in 12 Monaten eingebüßt. Da gab es mehrere negative Ausblicke zur chinesischen Wirtschaft, sinkende Exporterlöse und einen taumelnden Immobilien-Sektor rund um den Evergrande-Zusammenbruch. Verschreckte Investoren kehrten dem chinesischen Immobilienmarkt den Rücken, somit sanken auch die zuvor florierenden Real Estate-Verkäufe deutlich. Der chinesische Regulator aus Peking hat also alle Hände voll zu tun. Schon seit einigen Monaten hatte er den Tech-Riesen mit ihrer USA-Notiz Probleme bereitet. Die SEC verlangte mehr Transparenz und besseren Einblick in die Zahlen für eine Fortsetzung der Notierung der so beliebten chinesischen ADR-Shares. Schließlich kam es zu einer gütlichen Einigung, die großen Tech-Investoren wie z.B. der ARK Fonds von Starinvestorin Cathie Woods hatten ihre Bestände aber längst abverkauft.

Die Alibaba-Aktie (NASDAQ: BABA WKN: A117ME ISIN: US01609W1027) hat damit ein schwieriges Halbjahr hinter sich und seit Juli eine Halbierung aufs Parkett gelegt. Obwohl der alte wie neue chinesische Präsident Xi Jinping auf dem kürzlich abgehaltenen Kongress der Kommunistischen Partei angedeutet hat, dass die Regierung den Technologiesektor des Landes unterstützen wird, gibt es eine Reihe anderer Probleme, die derzeit belasten. Erstens haben die USA neue Vorschriften für den Verkauf von Halbleitertechnologie nach China erlassen, was den chinesischen Technologiesektor im Allgemeinen belastet hat. Alibaba ist zwar kein direkter Akteur in der Halbleiterbranche, aber Internetunternehmen sind auf die innovative US-Halbleitertechnologie angewiesen, um ihre Cloud-Dienste und Plattformen zu unterstützen.

Neben den wachsenden Sorgen über den stark fremdfinanzierten Immobiliensektor, hat die chinesische Regierung erkannt, dass der wichtige Wachstumsmotor Europa derzeit eine schwierige Phase durchmacht und weniger fernöstliche Waren bezieht. In diesem Umfeld meldete die Alibaba Group Holding Ltd. den ersten Umsatzrückgang seit dem Börsengang des Unternehmens im Jahr 2014. Im vergangenen Jahr, das im März endete, gab es noch Rekordzahlen mit Erlösen von insgesamt 853 nach 717 Mrd. Yuan. Allerdings gerieten die Margen bereits unter Druck. Mittlerweile notiert die Aktie unter dem IPO-Level von 2014, damals kam der Wert zu einem Emissionspreis von 68 USD an die New York Stock Exchange (NYSE), der seinerzeit bislang größte Börsengang eines Technologie-Unternehmens in den USA. Letzte Woche erreichte die BABA-Aktie einen Kurs von 58 USD. Langsam sollte man den ausgebombten Titel samt Tencent und Baidu wieder auf die Watchlist setzen.

Nach der jüngsten FED-Zinsanhebung haben sich die Rahmenbedingungen für Wachstumswerte nochmals verschlechtert. Die noch höheren Zinsen führen rechnerisch zu niedrigeren Unternehmenswerten, das drückt auf die immer noch hohen Kurse. Amazon & Co. könnten also weiter konsolidieren, die DCSI-Aktie hat bislang nicht viel Gegenwind erfahren, denn mit einer guten Marktstellung und innovativen Produkten wächst man auch in der Krise.

Verfasst von nebenwerte ONLINE Redaktion

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