Der Kursverlauf vom Gold war 2021 eher unspektakulär. Zwar gab es temporäre Höhenflüge, vom Boom des Vorjahres war indes nichts mehr zu spüren. Das könnte sich 2022 wieder ändern: Analysten zufolge dürfte die Goldbranche einem erfolgreichen Jahr entgegensehen. Der Kurs bewegte sich die letzten Monate schwungweise wieder nach und nach gen Norden. Die Unze liegt aktuell bei rund 1800 USD. Doch das ist möglicherweise erst die Warmlaufphase zu einer echten Goldrallye mit den bewährten Treibstoffen: Verknappung, Inflation – und Corona. Für clevere Anleger eine gute Zeit, Goldaktien ins Depot zu nehmen. Ob Produzenten, Entwickler oder Explorer – eine kluge strategische Auswahl zahlt sich aus.

Faktoren für den steigenden Spotpreis

Die jüngste moderate Aufwärtstendenz der Goldpreise dürfte vor allem durch drei Faktoren bedingt sein. Da ist zum Einen immer noch die Pandemie. Corona ist nach wie vor ein Thema, das Verunsicherung in die Märkte bringt. Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante veranlasste zuletzt immer wieder Länder zu Schutzmaßnahmen, die sich auf zahlreiche Branchen auswirken und Kettenreaktionen auslösen, die Wirtschaftsbereiche übergreifende Folgen haben können. Und: Niemand kann sagen, wann und wo die nächste, womöglich noch problematischere Variante des Virus auftauchen wird.

Weitere Stellschrauben, die die Goldpreisentwicklung beeinflussen, sind die anhaltende Inflation und geopolitische Spannungen. Tagesaktuell präsent ist natürlich der Russland-Ukraine-Konflikt, dessen weiterer Verlauf sich zurzeit in keiner Weise prognostizieren lässt. Bei alldem ist zu beachten, dass die Förderung von Gold kein schnelles Geschäft ist.

Von der Entdeckung zum Barren – lange Laufzeiten im Goldbergbau

Bergbau ist kostenintensiv und verlangt allen Akteuren einen langen Atem ab: Die Erkundung von Rohstoff-Grundstücken, die Definition der Ressourcen, die Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Abbau-Szenarien und der verantwortungsvollen Förderung und Verarbeitung müssten geklärt werden, noch bevor der erste Erzbrocken ans Tageslicht geholt wird. Von der Entdeckung über die Erschließung bis zur Produktion handelt es sich um einen Prozess, der im Schnitt zehn bis zwanzig Jahre in Anspruch nimmt und während dieser Zeit hohe finanzielle Aufwendungen erfordert.

Ein Gold-Unternehmen muss also ordentlich in Vorleistung gehen, bevor aus Erz Gold extrahiert und in Doré-Barren umgeformt werden kann. (Doré-Barren sind Legierungen, die außer Rohgold auch Silber und andere metallische Verunreinigungen enthalten). Dieser Zwischenschritt bei der Goldverarbeitung ist unter anderem der Transportlogistik zur Raffinerie geschuldet (beides weitere Kostenfaktoren im Produktionsprozess), wo das Gold endlich zu Barrengold wird, das für Münzen oder Schmuck Verwendung findet, oder als Tresor-Gold in Barrenform bleibt.

Gold als Sachwert ist aber nur die eine Möglichkeit, in die Branche zu investieren. Anlagen in Unternehmensaktien der Branche sind ein ebenso probater Weg, um vom Gold zu profitieren.

Produzenten versus Explorer: Anlagestrategien

Wer sich gegen physisches Metall und stattdessen für Investitionen in Gold-Unternehmenswerte interessiert, muss sich im Wesentlichen zwischen zwei Typen von Bergbaufirmen entscheiden: Den Produzenten und den Explorern beziehungsweise Entwicklern.

Produzenten: Bares Gold auf der Verkaufstheke

Bei den Produzenten gestaltet sich die Sache einfach. Im Portfolio dieser Unternehmen befinden sich Projekte, die bereits greifbares Gold „auswerfen“. Die Firmen verfügen über Minen (und teils eigene Verarbeitungsanlagen), die aus dem geförderten Erz pures Edelmetall machen. Das heißt: Ihr Produktionsoutput ist direkt verfügbar. Die Unternehmen partizipieren unmittelbar an den tagesaktuellen Entwicklungen auf dem Spotmarkt. Die Aktien von Produzenten sind daher höchst attraktiv – und in gewöhnlich etwas höheren Preislagen angesiedelt.

Explorer und Developer: Den Goldschatz vor Augen

Für Anleger mit kleinerem Budget und solche, die ihre Vermögensentwicklung auf längere Sicht planen, sind Investitionen in Explorer und Entwickler daher eine sehr gute Alternative. Explorer sind Bergbauunternehmen, die auf unerschlossenem Gelände Rohstoffvorkommen lokalisieren, in der Regel durch die Entnahme von Oberflächen- und Schürfproben und deren geochemische Analyse, geophysikalische Vermessungen, die Interpretation geologischer Strukturen und Bohrprogramme, die in der Tiefe vererzte Strukturen ermitteln.

Bei Erfolg kann ein Explorer eine Mine selbst weiterentwickeln oder das Projekt (durch strategische Übernahmen oder Verkäufe) an einen Developer weitergeben. Auf dem identifizierten Rohstoffvorkommen wird dann eine Tagebau- oder Untertagemine etabliert, die das mineralisierte Gestein erst zugänglich macht. Der ausführende Entwickler wird dann entweder selbst zum Produzenten oder verkauft das Projekt wiederum an einen solchen weiter.

Zeitnahe Umsätze oder langfristiges Planen?

Vereinfacht gesagt: Explorer haben keine fertigen Goldbarren anzubieten. Im Idealfall wissen sie jedoch genau, wo ertragreiche Lagerstätten zu finden sind. Die „Goldsucher“ haben in der Produktionskette also eine immens wichtige Aufgabe und agieren mit hohen Risiken. Trotzdem bleiben  sie auf dem Börsenparkett manchmal etwas unter dem Radar. Das ist gut für clevere Investoren, denn: Die Wertpapiere von Explorern sind häufig günstig zu haben, können aber beachtlich im Wert steigen, abhängig vom Erfolg der jeweiligen Projekte. Eine frühzeitige Investition in einen Explorer mit einem vielversprechenden Projekt kann mittel- bis langfristig zu beachtlichen Gewinnen führen, egal, ob das Unternehmen selbst zum Entwickler wird oder das Projekt zu einem guten Preis in die nächsthöhere Produktionsebene weiterverkauft. Aber lohnt es sich, aktuell ins Gold-Business einzusteigen?

Betrachtet man die aktuellen Rohstoff-Charts, scheint sich beim Gold eine subtile Trendwende anzubahnen. Seit Mitte Januar schwang das Metall sich in mehreren Stufen und mit kurzen Rückfällen erneut auf und wird derzeit zu etwa 1.806 USD je Unze gehandelt. Ein Trend, der anhalten dürfte, setzt man ihn in Relation zu den Entwicklungen der beiden vergangenen Jahre.

Höhenflug und Stagnation

Nach dem rapiden Anstieg der Goldpreise unter dem Einfluss der COVID-19-Pandemie konnte der Goldkurs 2020 einen echten Raketeneffekt mitnehmen. Im Jahr 2021 war dagegen nach einem Rückfall bei der Goldpreisentwicklung im Großen und Ganzen ein Seitwärtshandel mit einigen Peaks nach oben zu beobachten, die jedoch deutlich unter dem Vorjahresrekord zurückblieben. Noch im Sommer 2020 hatte Gold temporär die 2.000-USD-Marke geknackt.

Dieser vergleichsweise unspektakuläre Kurs, der in einem Wertverlust von etwa 3,5 Prozent resultierte, hatte im vergangenen Jahr verschiedene Hintergründe. Zum einen gab die erstmalige Verfügbarkeit von Impfstoffen positive Impulse in Richtung Wirtschaft ab. Gleichzeitig stabilisierte sich der US-Dollarkurs und blieb anhaltend stark, was die Nachfrage in Gold-Investments senkte, sowohl beim physischen Gold als auch den Unternehmenswerten.

Neuer Anlauf dank Omikron und Strompreiskrise?

Aktuell scheinen es vor allem Inflationsängste zu sein, die Anlegern die Attraktivität des Edelmetall-Klassikers wieder vor Augen führen. Tatsächlich wurden die Inflationsraten der wichtigsten globalen Volkswirtschaften auf ein Mehrjahrzehnthoch getrieben.

Der schwelende Russland-Ukraine-Konflikt, steigende Energiepreise und Omikron tragen ihr Übriges dazu bei, den Hoffnungen auf eine dauerhafte Erholung der Weltwirtschaft und der Risikobereitschaft in Sachen Anlagestrategie einen Dämpfer zu verpassen.

Kostenfaktoren für die Branche

Zugleich gibt es einige allgemeine Wirtschaftsfaktoren, die ihrerseits die Gold-Akteure betreffen. Investoren sollten daher bei der Betrachtung potentiell interessanter Unternehmen im Auge behalten, inwiefern diese Punkte einen Impact auf die Entwicklung oder den Output der Unternehmen haben könnten – und mit welchen Maßnahmen die Firmen darauf reagieren.

So gehen beispielsweise die steigenden Strompreise an den Unternehmen nicht vorbei. Der Bergbau ist grundsätzlich eine energieintensive Branche; faktisch machen Aufwendungen für Strom etwa die Hälfte der Produktionskosten aus. Zugleich ist qualifiziertes (und rares) Personal teuer. Je nach Standort einer Explorations-, Entwicklungs- oder Produktionsstätte können außerdem politische Spannungen oder Arbeitskonflikte Einfluss auf die Produktion nehmen.

Nicht zuletzt sind Goldproduzenten – wie jede andere Branche und Privatverbraucher – von allgemeinen Lieferketten-Problemen betroffen, in denen sich noch heute Auswirkungen aus der ersten COVID-Welle manifestieren.

So optimieren Produzenten die Produktionskosten

Da die Goldproduzenten den Gold-Spotpreis selbst nicht beeinflussen können, müssen sie ihre Gewinne durch Masse, sprich, ein größeres Verkaufsvolumen erhöhen. Die Optimierung des operativen Cashflows sowie die Minimierung der Netto-Cash-Stückkosten (also der Ausgaben rund um die Produktion einer Unze Gold) sind weitere Maßnahmen.

An den Stromkosten können Goldproduzenten beispielsweise drehen, indem sie alternative Energiequellen nutzen. Damit entgehen sie der Volatilität von Brennstoffpreisen und stellen eine kontinuierliche Versorgung ihrer Anlagen sicher. Das hängt natürlich im Einzelnen von den Möglichkeiten ab, die am jeweiligen Projektstandort bestehen. So ist etwa die Nähe zu einem Wasserkraftwerk oder dauerhaft sonniges Wetter für den (eigenen) Solarpark optimal.

Außerdem schreitet die Digitalisierung auch in der Bergbaubranche voran, hilft die Kosten zu senken und die betriebliche Effizienz zu steigern. Ein gutes Beispiel sind immer effektivere technische Vermessungsmethoden und Computersimulationen, die zum Beispiel dabei helfen, die Lage von Mineralisierungen im Boden mit einer höheren Genauigkeit zu modellieren.

Die Goldnachfrage hält an

Goldpreise können nur auf hohem Niveau bleiben, wenn kontinuierliche Nachfrage besteht. Diesbezüglich sollte es 2022 keine Einbrüche geben. Relevante und verlässliche Abnehmer beziehungsweise Verwendungen gibt es etliche. Aber wer kauft eigentlich derzeit das physische Gold?

Gold für Asien

Tatsächlich geht ungefähr die Hälfte der jährlichen Nachfrage von zwei Ländern aus: China und Indien. Dabei spielen nicht nur Tresorwerte eine Rolle. Saisonal bedingt erreicht während des Jahres der Bedarf nach Gold in Form von Schmuck-Hochphasen, etwa im Zusammenhang mit Festtagen. Das wird besonders in China auch politisch gestützt, will man doch den Konsum innerhalb der eigenen Volkswirtschaft ankurbeln.

In Indien wiederum zeigt sich ein gewisser „Nachholbedarf“ der Konsumenten: Wo sich in der aufstrebenden Nation Wohlstand etabliert, wächst auch die Nachfrage an Luxusprodukten.

Gold als Industrierohstoff

Oft nur am Rande erwähnt, aber zunehmend wichtig ist Gold außerdem nicht als Wertobjekt, sondern als Material in vielen Bereichen der Technologie, des Gesundheitswesens und der Energiewirtschaft.

Gold als „Notgroschen“

Gold hat bleibenden Wert – diese Weisheit gilt nicht nur für Privatanleger. Auch die Zentralbanken, speziell die der Schwellenländer, bauen aktuell mit physischem Gold in ihren Tresoren finanziellen und politischen Unsicherheiten vor.

Verknappung des Rohstoffs

Nicht zuletzt hat sich, bei allen Preisschwankungen der letzten Monate und Jahre, nichts an dem Umstand geändert, dass Gold keineswegs in unerschöpflichen Mengen verfügbar ist. Im Gegenteil: Unabhängig vom tagesaktuellen Bargeld-Gegenwert klafft am Markt eine Schere zwischen Angebot und Nachfrage. Auch das belebt das Geschäft.

Sinkender Output als Chance für die Newcomer

Die Goldproduktion hält bereits seit einigen Jahren mit der bestehenden Nachfrage nicht mehr mit: Ressourcen erschöpfen sich, alte Gruben und Bergwerke werden stillgelegt, neue Entdeckungen beziehungsweise Minen kurz vor der Produktionsreife sind rar und ihre Entwicklung kostenintensiv. Um ihre Reserven zu erweitern, gehen viele der großen Gold-Konzerne auf „Einkaufstour“: Sie übernehmen Mitbewerber, anstatt sich selbst auf gut Glück auf die Suche nach unentdeckten Ressourcen zu machen.

Betrachtet man als Investor die Strategien von Explorern und Developern, zeigt sich auch dort die Tendenz zur Aufteilung der Kompetenzen. Ein großer Anteil der Gold-Sucher arbeitet nicht aktiv darauf hin, die Bodenschätze langfristig selbst zu fördern. Vielmehr sollen sich die Grundlagen-Projekte so attraktiv entwickeln, dass sie das Kaufinteresse größerer Marktakteure wecken.

Derweil an der Börse

Auf den ersten Blick sehen auch die Wertpapierkurse der Goldbranche im Schnitt wenig eindrucksvoll aus. Die Entwicklung des Gold-Bergbau-Sektors stellte sich im vergangenen Jahr schlechter dar als der S&P 500 Index und der generelle Grundstoffsektor. Tatsächlich sind die Aktien der Branche gemittelt um 8,2 Prozent gesunken, während sowohl S&P 500 als auch der breitere Sektor Steigerungen (18,2 beziehungsweise 4,1 Prozent) verzeichnen konnten.

Wertpapiere aus der Branche werden aktuell mit dem 5,43-fachen gehandelt (S&P500: 14,78-fach; Grundstoffsektor: 5,55-fach), wobei als Bezugsgröße das Verhältnis von  EV zum EBITDA der kommenden zwölf Monate dient. (EV (enterprise value): Unternehmenswert; EBITDA (earnings before interest, taxes, depreciation and amortization), gemeint ist der operative Cashflow vor Steuern). Zum Vergleich: Der EV/ EBITDA der Goldminen lag in den vergangenen Jahren zwischen dem 9,40- und dem 4,63-fachen, das entspricht einem Median von 6,57.

Ein anhaltender Aufwärtstrend des Rohstoffes dürfte jedoch auch bei den Gold-Unternehmenswerten die Positionen günstig beeinflussen. Und natürlich gibt es in der Branche auch Ausreißer, die mit bemerkenswerten Entwicklungen auffallen.

Best of Gold: Große Namen, aufstrebende  Newcomer

Anleger, die sich für Gold-Unternehmenswerte interessieren, sollten zunächst eine Grundsatzentscheidung treffen. Zur Wahl stehen solide Werte (und verlässliche Dividenden) in Form der großen Marktführer und das erhebliches Gewinnsteigerungspotential bei den flexiblen Explorern und Smallcaps. Wer diversifizieren will und das Budget hat, kann natürlich auch mit einer ausgewogenen Mischung aus beidem (plus physischem Gold) erfolgreich Gewinne generieren.

Hier ein kurzer Überblick über herausragende Namen, die Investoren 2022 auf dem Schirm haben sollten.

Produzenten

AngloGold Ashanti Ltd. (NYSE: AU), nach aktuellem Ranking laut Statista.de Nummer acht in der Liste der Marktführer (gemessen an der Marktkapitalisierung, hier: 7,6 Milliarden Euro) hat seinen Firmensitz in Johannesburg, Südafrika. Analysten gehen davon aus, dass sich mittel- bis langfristig Investitionen günstig auswirken werden, die das Unternehmen zur Steigerung seiner Reserven und der Senkung der Produktionskosten unternommen hat. Durch die kürzlich erfolgte Übernahme des kanadischen Mitbewerbers Corvus Gold (ein 370-Millionen-USD-Deal) wurde eine bedeutende neue Produktionsbasis für AngloGold geschaffen. Im Zentrum stand dabei das Projekt „North Bullfrog“ (im US-Bundesstaat Nevada; benachbart, aber nicht zu verwechseln mit der Mine „Bullfrog“ von Barrick Gold). Dabei handelt es sich um ein bereits weit fortgeschrittenes Projekt und das erste im Unternehmensportfolio, das in Nordamerika angesiedelt ist.

Die Firmenstrategie von AngloGold zielt darauf, ab Reserven zu vergrößern, kostengünstig zu produzieren und nachhaltige Erträge zu generieren. Im vergangenen Vierteljahr sind die Kurse von AngloGold Ashanti um 9 Prozent gestiegen.

Gold Fields Ltd. (NYSE: GFI), ebenfalls ein südafrikanisches Unternehmen mit Basis in Johannesburg, setzt konstant auf ein solides Portfolio hochwertiger Projekte in guten geografischen und vorteilhaften politischen Lagen. Ein disziplinierter Umgang mit dem Kapital, Augenmerk auf der Wertschöpfung und die Erweiterung von Reserven und Ressourcen sollten diesen Kurs unterstützen. Ein wichtiger Bestandteil des Portfolios ist die Mine „Salares Norte“ in Chile, die 2023 in Produktion gehen soll. Angestrebt wird ein Output von 450.000 Unzen Goldäquivalent in den ersten sieben Jahren; gerechnet auf die gesamte Minenlebensdauer sollen es 355.000 Unzen sein.  Die hohen Ausgaben für dieses neue Projekt (in die auch Kosten durch COVID-Auswirkungen und schlechte Wetterbedingungen hineinspielen) konnten dabei den Unternehmenserfolg nicht schmälern: Gold Fields erwirtschaftet starke Umsätze und senkt seine Schuldenbestände.

Weiterhin stehen eine Produktionssteigerung von 20 bis 30 Prozent innerhalb der kommenden vier Jahre bei „South Deep“ (Südafrika, die drittgrößte bekannte Goldressource weltweit) und die Exploration von „Tarkwa“ (Ghana) auf der Agenda. Gold Fields-Aktien sind in den vergangenen drei Monaten um 18 Prozent gestiegen.

Barrick Gold Corp. (NYSE: GOLD), mit 30,6 Milliarden Euro Marktkapitalisierung der daran gemessen Zweitplatzierte, ist ein solider Klassiker unter den Gold-Majors. Das in Toronto ansässige Unternehmen überzeugt mit seiner starken Liquidität und seinem Cashflow. Den nutzt Barrick, um an Entwicklungs-, Explorations- und Akquisemöglichkeiten teilzuhaben, wo immer sie sich bieten.

Bei Barrick stehen zurzeit drei Wachstumsprojekte auf der Agenda: „Turquoise Ridge“ (Nevada, USA,), „Goldrush“ (ebenfalls Nevada) – beides Joint Ventures mit Newmont Mining, deren Inbetriebnahme für Ende 2022 anvisiert und Barrick die Mehrheitsbeteiligung hält- und „Pueblo Viejo“, ebenfalls ein Gemeinschaftsprojekt von Barrick und Newmont in der Dominikanischen Republik. Dort geht es um die Erweiterung der Verarbeitungsanlage und Abraumhalden. Alle drei Projekte liegen derzeit genau im Zeitrahmen.

Kürzlich wurde auch die vorläufige Goldproduktion von 4,44 Millionen Unzen gemeldet – damit hat das Unternehmen erneut seine Jahresprognose präzise erfüllt. Barrick steht für Stabilität: Die Unternehmensaktien haben seit November um 4 Prozent zugelegt.

Royal Gold Inc. (NASDAQ: RGLD), Nummer 10 im Statista-Ranking (6 Milliarden Euro Marktkapitalisierung), konnte weiter Schulden abbauen. Nun kann das Goldunternehmen aus Denver (US-Bundesstaat Colorado) dank starker Bilanzen und guten Barbeständen nach neuen Projekten mit Explorations- und Produktionspotenzial umschauen.

Eine wichtige Erweiterung des umfangreichen Portfolios war zum Beispiel das hochwertige und langlebige Erschließungsprojekt „Khoemacau“ in Botswana; dabei ist allerdings anzumerken, dass dies keine Gold-, sondern ein Silber-Kupfer-Liegenschaft ist.  Seit September 2021 kommt der Silber-Stream von dort bei Royal Gold an.

Royal Gold fokussiert sich darauf, mit seinem starken Cashflow zum einen Schulden abzubauen als auch neue Deals anzubahnen – und attraktive Dividenden auszuzahlen. Die können sich sehen lassen: Er vor Kurzem wurde die Jahresdividende um satte 17 Prozent auf 1,40 USD pro Aktie erhöht. Das ist die größte prozentuale Erhöhung seit 2013 – und die einundzwanzigste in Folge.

Yamana Gold Inc. (NYSE: AUY) aus Toronto (Kanada) konzentriert sich auf die Erweiterung seiner fünf bestehenden Minen, die Erschließung neuer Bergbauprojekte und die Weiterentwicklung seiner Explorationsgebiete. Yamana fokussiert sich dabei auf Projekte in Nord- und Südamerika.

Umsichtige Investitionen, vor allem in die Explorationen, sollen zu einer stetigen Vergrößerung der Mineralressourcen, der Produktion und des Cashflows beitragen. Dieser besonnene Umgang mit den Geldmitteln trägt bereits Früchte: Yamana konnte erfolgreich seine Verschuldung und Betriebskosten reduzieren. Daraus ergeben sich mehr Flexibilität und höhere Gewinnspannen.

Nebenbei hat das Unternehmen gleich noch Rekorde zu bieten: Die Mine „Jacobina“ (Brasilien) erbrachte einen Output von 186.206 Unzen und trug damit zu den Rekordzahlen im vierten Quartal 2021 bei. Damit behält Yamana seinen Trend bei: Seit acht aufeinanderfolgenden Jahren stieg die Produktion. Das dürfte sich fortsetzen: Explorationsprogramme und schrittweise Expansionen generieren einen beachtlichen Wert aus dem auch unter geologischen Aspekten bemerkenswerten Assets.

Explorer und Developer

Ausdrucksstarke Produktionszahlen, große Portfolios, verlässliche Dividenden: Die etablierten Goldproduzenten sind solide Unternehmenswerte für Anleger, die schon kurzfristig ihren Anteil am Goldgewinn haben möchten. Wer mit kleinerem Budget einsteigen und mittel- bis langfristig anlegen will, findet unter den Junior-Goldfirmen und Explorern spannende und vielversprechende Investmentgelegenheiten.

Mayfair Gold Corp. (TSXV: MFG) exploriert sein Flaggschiff „Fenn-Gib“, ein Goldareal im Nordosten des Bundesstaates Ontario, genauer, in der Region Timmins, die als Gold-Hotspot Kanadas gilt. Aktuellste Aktivität ist ein Phase-1-Explorationsbohrprogramm, im Zuge dessen in der Zone „Footwall“ bereits beachtliche Goldwerte durchteuft wurden.

„Fenn-Gib“ hatte Mayfair Ende 2020 vom Bergbau-Riesen Pan American Silver gekauft. Es handelt sich um ein 2.000-Hektar-Areal, das zu 75 Prozent unerforscht ist, im nördlichen Teil jedoch über eine bekannte Lagerstätte verfügt. Die wurde in der Vergangenheit untersucht: 420 von 573 historischen Bohrlöchern, mit einer Gesamtbohrstrecke von 126.434 Metern, bildeten die Grundlage für eine erste Ressourcenschätzung, die angezeigt (indicated) 2.080.000 Unzen und vermutet (inferred) 75.000 Unzen beziffert.

Angesichts des enormen Potenzials, das in „Fenn-Gib“ vorhanden sein dürfte, könnten sich im Zuge der weiteren Exploration große Überraschungen anbahnen.

Gold Mountain Mining Corp. (TSX: GMTN) ist ein Junior-Developer, der sein Flaggschiffprojekt „Elk“ in British Columbia zur Produktion bringt. Das Besondere dabei: „Elk“ war bereits historisch produktiv, ein Tagebauprojekt, das jetzt wiederbelebt wird. Das tut Gold Mountain Mining seit Ende 2021.

Ein günstiger Erzabnahmevertrag und eine vorliegende PEA-Studie mit wirklich exzellenten Zahlen machen „Elk“ zu einem extrem attraktiven und bereits kurzfristig Output leistenden Asset. Das i-Tüpfelchen dabei ist die aktualisierte Ressourcenschätzung, die gemessen und angezeigt (measured and indicated) bei 806.000 Unzen beziffert, die vermutete (inferred)Ressource listet 262.000 Unzen.

Aufgrund des fortgeschrittenen Status des Projektes und der kurzfristig zu erwartenden Produktionsaufnahme ist das Unternehmen ein ganz besonders interessanter Kandidat für ein Unternehmenswert-Portfolio.

Pasofino Gold Ltd. (TSXV: VEIN) exploriert in Liberia im Rahmen eines Earn-in-Agreements das Goldprojekt „Dugbe“. Das befindet sich in einer geologischen Region, die die Mehrheit der westafrikanischen Goldvorkommen beherbergt. Auf dem Projektgelände sind bereits zwei Lagerstätten identifiziert, die aktuelle Ressource gibt angezeigt (indicated) 2,3 Millionen Unzen, vermutet (inferred) 1,26 Millionen Unzen an.

Das Investoreninteresse an diesem Goldprojekt ist groß: Erst kürzlich ist im Rahmen einer Privatplatzierung der türkische Konzern ESAN (Europas führender Erzeuger von Industriemineralien) mit einem strategischen Investment von 4,5 Millionen USD eingestiegen.

Gründe, jetzt auf Gold zu setzen

Ob Barren im Tresor oder Unternehmenswerte eines etablierten Majors oder aufstrebenden Explorers: 2022 sollte den Erwartungen nach wieder ganz im Zeichen des Goldes stehen.

  • Die anhaltenden Unsicherheiten durch Inflation, globale Spannungen und das unberechenbare Corona-Virus beeinflussen die Nachfrage nach Gold als nicht an Währungen gekoppelte Anlageform.
  • Der Bedarf an Gold übersteigt unverändert das verfügbare Angebot. Dieses Ungleichgewicht erhöht den Wert des Edelmetalls zusätzlich.
  • Banken rüsten sich mit der Aufstockung ihrer Goldreserven gegen mögliche finanzielle oder weltpolitische Unabwägbarkeiten.
  • Kluges Wirtschaften, Expansionen und Neuakquisen der etablierten Gold-Player schaffen die Basis für attraktive Kursgewinne und Dividenden.
  • Anhaltende vielversprechende Entdeckungen der Junioren sorgen für gute Perspektiven bei der mittelfristigen Erschließung neuer Ressourcen und Reserven.

Verfasst von Florian Munsch

Florian Munsch ist Unternehmer und Investor. Der studierte Biowissenschaftler (M.Sc.) ist seit vielen Jahren auf Edelmetall- und Rohstoffinvestments spezialisiert. Heute teilt Florian als Herausgeber von goldgeldwelt.de sein Wissen, seine Ideen und Erfahrungen in Vorträgen, Artikeln und Videos mit einer rasant wachsenden Community interessierter Privatanleger. Gesellschaftlich liegt ihm die persönliche Freiheit der Menschen besonders am Herzen. Florian ist überzeugt, dass nicht Planwirtschaft, hohe Steuern und staatliche Kontrolle, sondern Freiheit und Verantwortung den Menschen gut tun.

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